Im P4-Framework arbeiten Menschen in möglichst stabilen Teams zusammen, wobei die überwiegende Anzahl der Menschen nur exakt einem Team angehören (auch als Nucleus bezeichnet). Diese Teams haben eine gemeinsame Verantwortung und die Team-Mitglieder arbeiten an gemeinsamen Zielen. Dafür tauschen sie sich untereinander aus, ergänzen sich und können im Idealfall auch Arbeiten von anderen Team-Mitgliedern übernehmen, z.B. bei Überlast, Urlaub oder Krankheit.
Andere Menschen arbeiten als Extended-Team-Mitglied (für einige wenige Nucleus-Teams) oder als Supporter auf Anfrage oder nur für kurze Zeit. Dies betrifft häufiger bestimmte Expertenrollen. (Zur Beschreibung der Supporter-Rolle siehe „Working-Team„)
Wie können sich nun diese Supporter als Einzelpersonen selbst organisieren, insbesondere wenn sie nicht in einem Service-Team mit anderen zusammen organisiert sind? Es scheint sich anzubieten, dass jeder Supporter ein individuelles bzw. persönliches Scrum- oder Kanban-Board pflegt.
Die Organisationsform des „Einzelarbeiters“ hat aus unserer Sicht einige Nachteile und wir würden dem immer die Team-Organisation vorziehen. Wenn sie sich aber nicht vermeiden lässt, ist Personal-Scrum ein Hilfsmittel, um die Prinzipien von Scrum auf die Arbeit einer Einzelperson anzuwenden.
Personal-Scrum und Personal-Kanban
Rollen
Scrum lebt entscheidend vom Prinzip der Gewaltenteilung. In Personal-Scrum und Personal-Kanban ist dies aber nicht einfach möglich, was den größten Nachteil ausmacht.
- Der Personal-Product Owner ist ggf. der Gruppen- oder Abteilungsleiter
- Stakeholder: Die sind die Team-POs der beauftragenden Teams oder andere beauftragende Manager
- Der Personal-Scrum-Master ist ebenfalls. der Gruppen- oder Abteilungsleiter
Ablauf und Events
- Die Iterationslänge geht von 2 bis 7 Tagen. Die Iterationen sollten dabei in die Team-Iterationen passen und mit diesen synchronisiert sein.
- Die Planungselemente sind Ziele (Personal-Goals) und Aufgaben (Personal-Tasks).
- Tag 1:
- Review der Ergebnisse geplanter Ziele und Aufgaben mit dem/den beauftragenden Team-PO(s)
- Planung der nächsten Ziele und Aufgaben
- Diskussion von Behinderungen und Verbesserungen mit dem Personal-Scrum-Master, insbesondere die prozentuale Aufteilung der Kapazität für die verschiedenen Teams/Projekte
- Tag 2 bis n:
- Teilnahme an Extended-Team-Syncs und ggf. Team-Syncs, wie die zugeteilte prozentuale Kapazität, geteilt durch 20, ergibt. Pro 20% zugeteilter Kapazität kann an einem Team-Sync teilgenommen werden.
- Die Aufteilung der Arbeitszeit erfolgt exakt nach der an Tag 1 geplanten prozentualen Kapazität. Der Arbeitsfokus liegt auf der Fertigstellung von Zielen und Aufgaben
Personal-Scrum-Board
- Alle Aufgaben, die signifikant Arbeit erzeugen, sind auf dem Board
- Ziele/Aufgaben für verschiedene Teams sind leicht zu erkennen, z.B. haben sie unterschiedliche Farben
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